Die Schneeketten liegen im Kofferraum, der Unterboden des Blazers ist frisch eingefettet und Unmengen an Weihnachtsgebäck verstaut. Unser erster Skiurlaub mit Kindern kann beginnen!
Dieses Jahr geht es nicht wie so oft ins Warme wie beispielsweise nach El Hierro, sondern in den Schnee. Zumindest hoffen wir weiße Weihnachten in den österreichischen Bergen zu verbringen. Auf einer einsamen Hütte fernab vom Weihnachtstrubel und allen Verwandten. Stattdessen freue ich mich auf kuschelige Abende vor dem Kamin, leckeres Essen, klare Bergluft und Winterspaß im Schnee. Die einzige Sorge der Kinder: Findet der Weihnachtsmann unsere Hütte?
Abenteuerliche Anreise über die Turracher Höhe
Bis Salzburg brauchen wir alle gute Nerven, denn wir tuckern von Stau zu Stau. Nicht weiter verwunderlich am ersten Ferientag der Weihnachtsferien. Danach geht es zum Glück zügiger voran, doch bei einer Reisegeschwindigkeit von 100 km/h überholen uns fast alle Urlauber auf der Tauernautobahn Richtung Süden. Am frühen Nachmittag machen starkes Schneegestöber und schlechte Sicht die Fahrt nicht einfacher, aber dafür kommt winterliche Stimmung auf.
Als wir endlich die Ausfahrt St. Michael im Lungau nehmen, freue ich mich auf den abenteuerlichen Teil der Strecke. Über Ramingstein und Predlitz geht es zur Turracher Höhe hoch. Der Pass (knapp 1.800m) ist offen, doch nicht geräumt. Wir halten kurz und sperren die Freilaufnaben an der Vorderachse, um bei Bedarf den Allradantrieb einschalten zu können. Danach zeigt der Blazer sein Können und überholt langsam allerhand schnelle Autos, die auf der verschneiten Passstraße so ihre Probleme haben. Schneeketten benötigen wir nicht. Denn mit Vierradantrieb geht es problemlos durch die verschneite Landschaft. Die Kids haben ihren Spaß und auch wir sind angenehm aufgeregt.
Mittlerweile ist es 16 Uhr und es dämmert schon in den Bergen. Kurz bevor es stockfinster ist, finden wir die abgelegene Hütte bei Hochrindl endlich. Das Feuer prasselt schon in den zwei Holzöfen und es ist mollig warm. Was für ein Empfang!
Traumhafte Hütte in Alleinlage
Eine Woche verbringen wir auf der Greiler Hütte in Kärnten, unweit der traumhaften Nockberge. Keine unmittelbaren Nachbarn, nur Lärchenwald und ein paar scheue Rehe: Ein Traum, wenn man Mutter von zwei wilden Jungs ist.
Die Kids sind von der vielen Bewegung und der frischen Luft angenehm erschöpft und wir können wider Erwarten oft bis 7:30 Uhr schlafen. Danach helfen die Jungs beim Feuer machen und heizen die Küche ordentlich ein, damit wir gemütlich frühstücken können. Ich stehe erst auf, wenn das Feuer prasselt und es nach Kaffee duftet. Was für ein Privileg!
Perfekter Skiurlaub mit Kindern in Hochrindl
Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es jeden Morgen ins Skigebiet Hochrindl, das unsere Erwartungen voll und ganz erfüllt hat. Ein entspanntes, überschaubares Skigebiet perfekt für Familien mit kleinen Kindern. Die Schlepplifte laufen angenehm langsam, es wird beim Einsteigen geholfen, es gibt kein Gedrängel am Lift und alle Skifahrer und Boarder sind äußerst hilfsbereit.
Nach sechs Tagen auf der Piste können beide Kids allein Schlepplift und sogar schon rote Piste fahren. Ein voller Erfolg, der die müden Beine schnell vergessen lässt. Doch dafür ausgesprochen hungrig macht. Deshalb kochen wir jeden Tag riesige Portionen Kaiserschmarrn, Bratkartoffeln mit Speck oder Spaghetti Bolognese – Weihnachten hin oder her.
Und so unterschiedlich wie das Wetter in den Bergen ist auch manchmal der Blick auf die Dinge. Einmal mehr zeigt sich, dass alles eine Frage der Perspektive ist:
Fazit
Unser erster Skiurlaub mit Kindern hat uns auf ganzer Linie überzeugt. Denn mit dem Blazer ins Gelände oder durch den Schnee zu cruisen ist immer eine gute Idee und garantiert jede Menge Spaß!
Außerdem ist die Kombination aus einsamer Hütte und einem kleinen, entspannten Skigebiet in meinen Augen unschlagbar. Denn wer es urig und rustikal mag, ist auf einer abgelegenen Selbstversorger-Hütte mit Holzherd bestens aufgehoben.
Und zum Schluss sei verraten, dass es der Weihnachtsmann durch die verschneiten Wälder bis zu uns geschafft hat.