Spontaner Ausflug ins Allgäu

Kurz nach unserem El Hierro Urlaub im April letzten Jahres werde ich von meiner Nachbarin und Freundin gefragt, ob wir Lust hätten über das Wochenende mit ins Allgäu zu fahren. Sie haben ein großes Haus für zwei Familien gemietet und ihnen ist jemand abgesprungen. Sozusagen ein spontaner Wochenendausflug mit Freunden ins Allgäu – na klar, sind wir dabei. Solche ungeplanten Aktionen liebe ich!

Willkommen im Ostallgäu

Freitag Abend geht es also mit dem Auto ins Ostallgäu, in die Nähe des Dörfchens Pfronten. Die befreundetet Familie ist bereits eingetroffen und sie zeigen uns das geräumige Haus, die Terrasse und den Garten. Es ist das letzte Aprilwochenende und das Frühlingswetter ist herrlich: Sonnig und warm.

Das nutzen wir am nächsten Tag sogleich aus und machen nach dem Frühstück einen Ausflug zum nahe gelegenen Weißensee. Das Wasser ist natürlich noch frisch aber wir baden fast alle und die Kinder können ausgiebig auf dem Spielplatz nebenan toben. Der Kiosk mit Eisverkauf ist leider noch geschlossen.
Irgendwann brechen wir zu einem Großeinkauf auf und versammeln uns anschließend wieder zuhause, wo die gesamte Mannschaft bei den Grillvorbereitungen hilft. Nach einem langen Tag an der frischen Luft schmeckt es allen ausgezeichnet. So sitzen wir noch stundenlang auf der Terrasse draußen, genießen das leckere Essen und quatschen.

Als Sahnehäubchen geht es abends mit meiner Freundin noch in die Sauna und die Männer passen auf die Kids auf. Was für ein Leben!

Hängebrücke in Tirol: Highline und Highlight

Ein bisschen action darf an so einem Wochenende natürlich nicht fehlen und so beschließen wir einen Ausflug zur spektakulären Hängebrücke Highline 179 in Tirol zu machen. Südlich von Reutte erwartet uns die längste Fußgängerhängebrücke im Tibet-Stil (406m lang und 114m hoch). Sie führt über die Fernpass-Bundesstraße B 179, die ihr auch als Namensgeber dient.

Erst müssen wir den Berg zur Burgruine Ehrenberg hoch wandern, bevor wir den Eingang zur Hängebrücke passieren können. Auch die Burgruine ist sehenswert, doch die Kids zieht es wie magisch zur Brücke.

Hier oben ist es ganz schön windig und trotz sicherem Geländer etwas unheimlich. Schwindelfrei sollte man schon sein, denn die Länge der Hängebrücke ist nicht zu unterschätzen. Sie bewegt sich sowieso und als die Kinder anfangen zu hüpfen, ernten sie logischerweise sofort strafende Blicke. Wir haben also jede Menge Spaß und genießen die tolle Aussicht!

Schloss Neuschwanstein – bitte nicht sonntags!

Als eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands gilt das Schloss Neuschwanstein, das für den bayrischen König Ludwig II. ab 1869 errichtet wurde. Dementsprechend skeptisch waren wir, ob wir es wirklich an einem Sonntag besuchen sollten. Doch immerhin war keine Hochsaison (Juni bis August) und die Kids kannten es noch nicht. Denn bis dato hatten mein Mann und ich es nur einmal allein mit dem Motorrad besucht.

Also machten wir noch einen Abstecher zur einzigen Anlage der Bayrischen Schlösserverwaltung, die mehr Geld einbringt als Kosten verursacht. Und was soll ich sagen? Bekanntlich ist man hinterher immer klüger und jetzt würde ich jedem von einem Sonntagsbesuch abraten – es sei denn, es regnet in Strömen. Nicht einmal Bilder konnte man machen. Vorausgesetzt, man möchte nicht zusätzlich zehn asiatische Touristen darauf sehen.

Die Kids fanden es trotzdem schön, aber für die Erwachsenen war es eher mit Stress verbunden. Nach einem kurzen Besuch entschieden wir uns dann noch für eine Verschnaufpause abseits der Massen am Alpsee.

Baden im Alpse

Dieser kleine See liegt in unmittelbarer Nähe der Schlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein und zählt zu den saubersten Seen Deutschlands. Dementsprechend klar ist das Wasser und die malerische Kulisse lädt geradezu zum Hineinzuspringen ein. Vor schneebedeckten Bergen zu baden war herrlich, aber im April noch ein eiskaltes Vergnügen!

So beschränken sich die Kids auch darauf die Füße hineinzustrecken, Enten zu beobachten und mit den schönen weißen Steinen zu Buddeln.

Wieder versöhnt mit dem Tag, düsen wir danach herrlich erfrischt nach München zurück und die Kids pennen glücklich und zufrieden im Auto.

Fazit

Eine Unterkunft mit einer befreundeten Familie teilen ist schön, aber auch manchmal anstrengend. So bin ich nach zwei Nächten wieder froh in meinen eigenen vier Wänden zu sein, obwohl das Haus mehr als genügend Platz bot.
Dennoch fand ich diesen Wochenendausflug sehr gelungen und obwohl ich nie ein großer Allgäu-Fan war, muss ich doch zugeben, dass mir diese Ecke sehr gut gefallen hat. Durch die Mischung aus ländlicher Idylle und tollen Ausflugszielen in der Umgebung ist das Ostallgäu für einen Kurztrip sehr zu empfehlen.

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